Am Samstag ab 21.30 Uhr spielt die Charlie Morris Band im Nagy's in Olten. Blues aus dem Sonnenscheinstaat, interpretiert von spielfreudigen Vollblutmusikern.
Seit 1992 tourt Charlie Morris aus Florida in regelmässigen Abständen durch unsere Landen. In Clubs und Hotels in Genf, Bern, Davos, St. Moritz und Olten - aber auch in Amsterdam, London, Kopenhagen, sowie in deutschen und norwegischen Städten hinterlässt er mit verschiedenen Formationen stets wachsende Fangemeinden. Auch diesmal ist der Herzblut-Blueser mit ein paar Freunden unterwegs. Devin Rice, Keyboards and Bluesharp, Gary Coleman, Bass, Marco Jeanrenaud, Drums und Charlie Morris, Vocals and Guitar sind die "Charlie Morris Band."
Morris kommt immer wieder gerne in die Schweiz zurück. "Die Audienzen sind oft besser als zu Hause, die Clubs sind sehr angenehm und schon Schweizer Bier, Kaffee und Brot sind eine Reise Wert." Ausserdem ist der Sunnyboy aus Amerika mit einer Schweizerin verheiratet. Letzten Winter gastierte die Charlie Morris Band für drei Wochen in helvetischen Lokalen und gab 14 Konzerte. Jetzt ist sie wieder da, spielt vielerorts wo sie schon war, wie beispielsweise in der Oltner Nagy's Bar, und gibt noch ein paar Gigs an neuen Orten obendrauf. Letztes Jahr war nach den ersten paar Konzerten der im Fluggepäck erlaubte Stock der CD "Bluer Than Thou" ausverkauft. Doch für die Besucher des Konzerts vom Samstag in der Nagy's Bar stehen die Chancen gut, da das Konzert in Olten die Tournée eröffnet. Erstmals im Gepäck und auf die Bühne bringt Morris die neuen Songs seines zweiten unter dem BluesPages-Label erschienenen Albums "Still got ‚em." Diese neun Eigenkompositionen wuchsen aus den Wurzeln des Blues, erzählen vom Abstieg vom Frack zum Wrack, obligatorische Themen wie Spielsucht, Mogeln, Saufen und den harten Zeiten auf der Strasse inbegriffen.
Nebst Eigenkompositionen geben die vier auch classic Blues und R&B zum Besten. Das "Real Blues Magazine" lobte Morris Stimme und seine Qualitäten als Songwriter, sowie die heissen Grooves der Band und nominierte "Bluer Than Thou" für den 7.Rang der Top 10 Blues-Alben des Jahres 2000. "Charlie writes like a man who has been down the road more than a few times", schrieb der Blues-Kritiker Norman Davis. Allerdings scheint Morris auf dem Weg zum Blues auch witzige Traurigkeiten erlebt zu haben. "I gave you a hundred swiss-francs - and you've spent it all on tupper-ware", klagt er zum Beispiel in seinem Song "No more money." Gute Miene zum traurigen Blues also - Südstaatensounds für kürzer werdende Nächte. (Christian Schenker)